Klingende Noten und die Stille dazwischen
Blaskapelle Sinning versetzt ihr Publikum in adventliche Stimmung.
Einen fulminanten Schlusspunkt setzte die Blaskapelle Sinning unter ihr Jubiläumsjahr zum 90-jährigen Bestehen. Zusammen mit dem Sinninger Kirchenchor hatten die Musiker am Vorabend des Patroziniums zum gemeinsamen Konzert in die St. Nikolaus Kirche nach Sinning eingeladen und die Musikbegeisterten kamen so zahlreich, dass die Kirche aus allen Nähten platzte.
Den Auftakt eines kurzweiligen und sehr gefühlvollen Abends machte das Stück „Gonna fly now“, bekannt aus dem Film Rocky mit Sylvester Stallone. In seiner Begrüßung gab der Vorsitzende Robert Herrnberger dem Publikum nochmals einen kleinen Rückblick auf das Jubiläumsjahr 90 Jahre Blaskapelle Sinning, das mit einem musikalischen Weißwurstfrühstück begonnen hatte, im Sommer seinen Höhepunkt mit der großen Feier am Dorfplatz und der Vorstellung der neuen Musikertracht gefunden hatte und nun mit diesem Gemeinschaftskonzert ausklang.
Unter dem Motto „die Stille zwischen den Noten ist genauso wichtig wie die Noten“, einem Zitat von Wolfgang Amadeus Mozart, führte Claudia Waldmann gekonnt als Moderatorin durch den Abend. Wunderbar zur Stimmung in der schönen Rokoko-Kirche in Sinning, passte die Liederauswahl, unter anderem mit den Stücken „Hallelujah“ – aus dem Film „Shrek, der tollkühne Held“ – und Dietrich Bonhoeffers altbekanntes Kirchenlied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das mit seinem berührenden Charakter vielen Zuhörern ein Gänsehautgefühl bescherte. Der Text dieses Kirchenklassikers war als trostspendender Weihnachtsgruß an Bonhoeffers Familie und Verlobte gedacht gewesen. Verfasst hatte er ihn während seiner Zeit im KZ Flossenbürg.
Welche musikalische Bandbreite der noch junge Sinninger Kirchenchor mittlerweile beherrscht, verdeutlichten die Stücke „Con alegria“, das übersetzt „mit Freude“ heißt, die auch bei den Sängerinnen und Sängern zu spüren war, und der Gospelklassiker „oh happy day“ von den Edwin Hawkings Singers.
Dass wir uns mitten in der Vorweihnachtszeit befinden, brachte dann das gemeinsam zum Besten gegebene Stück „We are the world“ von Harry Belafonte beziehungsweise der Formation „USA for Africa“, das mittlerweile zu den modernen Weihnachtsklassikern zu zählen ist, zum Ausdruck. Anschließend verzauberte das 25-Mann starke Blasmusikensemble die Zuhörer mit „Cinderalla’s Dance“ von Karel Svoboda aus dem meistgezeigten Märchenfilm drei Haselnüsse für Aschenbrödel.
Zum Abschluss des fast zweistündigen Konzerts ließen sich dann die Zuhörer vom Rockklassiker „Music“ von John Miles mitreißen. Dass sich die Musikanten mit dem Songtext „music was my first love and it will be my last“ identifizieren, konnten sie mit ihrem Engagement und ihrem Funkeln in ihren Augen nicht leugnen. Bevor als Zugabe einer der größten Hits der Beatles, „Hey Jude“, angestimmt wurde, bedankte sich Dirigent Wolfgang Artner bei seinen Musikern, die in fast 60 Proben seit August für dieses Konzert die verschiedenen Stücke einstudiert hatten. Einen besonderer Dank richtete er auch an die Mesnerin Irene Förg, Pfarrer Senzedi und die Chorleiterinnen Anita Geiger und Christine Königsdorfer.
Quelle: Augsburger Allgemeine vom 8.12.15